Kind mit einer Tasse

Kalt, nass und nebelig

Puh, es ist richtig Herbst geworden.

Und wenn ich morgens um sechs Uhr (leider) aufwache, ist es stockfinster draußen. Jetzt beginnt wieder meine meist gefürchtete Jahreszeit. Es ist nicht mehr warm genug, dass wir uns alle Nachmittage draußen treiben lassen können. Kein Eis mehr in der Sonne, kein „Lass uns erstmal über Deinen Schul-Tag quatschen“ auf der Parkbank. Und es ist auch noch nicht so kalt draußen, dass wir eingemummelt durch den Schnee stapfen können, heißen Kakao trinken und Schlitten fahren können. Sorry, aber ich bin kein Herbstfan. Die Tage, an denen man Kastanien sammeln kann und sich über die bunt gefärbten Blätter freuen kann, sind rar. Die Herbst-Realität ist: „Ihhhhhh, ist das ungemütlich heute.“ Reichen die Halbschuhe oder müssen es die Gummistiefel sein? Reicht die Jeans oder lieber eine Matschhose? Braucht das Kind schon eine Mütze? Und einen Schal? Warum hat die Tochter schon wieder eine Schnupfnase (die jetzt bis Februar bleibt)? Und das Schlimmste? Ich bin müde. So so so müde. Immer. Ständig.
So, genug gemotzt. Ist ja furchtbar. Blicken wir dem Schrecken ins Gesicht. Jacke an, keine Matschhose, Schal rum, keine Mütze. Und raus. Herbstspaziergang. Herrlich, wie die Blätter rauschen. Diese Farben an den Bäumen. Dieser Wind in den Haaren. Nach einer Stunde sind wir durchgepustet, ausgepowert, glücklich. Und trinken eine heiße Milch und essen Kekse. So schlecht ist der Herbst ja gar nicht …

Katja Roesgen