„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.”

Routine ist etwas Wertvolles. Ich muss nicht jeden Tag neu überlegen, da ich mich auskenne. Ich weiß, was zu tun ist und das entlastet. Es gibt vieles, das uns durchs Leben begleitet und trägt. Doch manches Mal wünschen wir uns, dass etwas Neues aber Positives passiert, dass uns aus dem Alltagstrott herausreißt.

Neuanfänge haben oft etwas Magisches an sich. Das Bedürfnis nach „Magischem“ lockt uns immer wieder. Denn Gewohnheit lässt uns manches Mal erschlaffen und träge werden. Deswegen ist der Reiz zu Aufbruch und Neuem in uns stark. Die Sommerferien sind für viele ein Einschnitt. Endlich der lang ersehnte Urlaub, der wieder stärkt für die nächsten Monate Arbeit. Die freie Zeit wird genutzt, um zuhause zu renovieren oder aufzuräumen, um neue Entscheidungen in Ruhe zu treffen oder endlich mal Freunde zu besuchen. Die Kinder kommen nach den Ferien zum ersten Mal in den Kindergarten oder in die Schule; wir lernen einen besonderen Menschen kennen. Wir teilen das Jahr oft in Abschnitte ein: bis zu den Sommerferien; bis zu den Herbstferien; bis Weihnachten…. Dabei bleibt das Leben ja nie stehen. Es kennt keine Pause; vielleicht geht es dort etwas langsamer und hier etwas schneller?! Selbst wir schlafen geht das Leben weiter: in unserem Körper und draußen um uns herum. Veränderungen machen die einen glücklich, die anderen ängstlich. Wenn wir unseren Traumpartner gefunden haben, dann soll dieses so schöne Gefühl für immer anhalten. Wenn wir eine Arbeit haben, dann bitte bis zur Rente. Wir Menschen wollen gerne festhalten und anhalten. Abschied dagegen hat oft mit Trauer zu tun. Sei es wenn die Kinder in die Schule wechseln, sei es in eine andere Stadt ziehen zu müssen oder ein Familienglück aufgeben zu müssen.

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.“ Dieses Zauberhafte wohnt jedem neuen Tag inne, jedem Sonnenaufgang. Jeder Tag ist komplett neu und wir leben im Jetzt. Das ist unsere Herausforderung. Sich nicht vergraben oderisolieren, sondern eher Menschen suchen mit denen wir sprechen können oder Gemeinschaft suchen. Als Christen glauben wir, dass Jesus dabei mitten unter uns ist. Das, was Jesus uns lehrt, ist eine neue Sicht der Dinge – nämlich Güte, Mut und Vertrauen. Güte gegenüber anderen, Lebensmut und das Vertrauen in andere Menschen und auf Gott. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“!

Heidi Bauer, Gemeindereferentin